07.11.2019

Bruno Manser – Die Stimme des Regenwaldes

Bruno Manser war der bekannteste Umwelt- und Menschenrechtsaktivist der 1980er und 1990er Jahre. Seit 2005 gilt er im Regenwald von Borneo als verschollen. Der gleichnamige Spielfilm kommt im November in die Schweizer Kinos und zeigt ein vielfältiges Bild über einen ausserordentlichen Menschen.

Der 29-Jährige Schweizer Bruno Manser reist 1984 in den Dschungel von Sarawak, dem malaysischen Teil auf der Insel Borneo. In einem der ältesten Regenwälder der Welt ist er auf der Suche nach einem der letzten Nomadenvölker der Erde: den Penan. Sein Ziel war es, den Penan ein Stück Land zu sichern.

Das Knifflige dabei: Die Penan bleiben als Nomadenvolk nie lange am gleichen Ort und haben deshalb keinen gesetzlichen Anspruch auf Land. Dennoch bewegen sie sich nie über ein gewisses Gebiet hinaus, dessen Dschungel aber durch die skrupellosen Rodungen immer kleiner wird: Bruno Manser lief einen Wettlauf gegen die Zeit und das rücksichtslose Regime der malaysischen Regierung.

Nach seinem sechsjährigen ersten Aufenthalt bei den Penan kehrte Manser 1990 zurück nach Basel. Einerseits, weil die malaysische Regierung ein Kopfgeld auf ihn, den Staatsfeind, ausgesetzt hatte. Andererseits, weil er dachte, auf politischer und diplomatischer Ebene effektiver gegen die Abholzung des Regenwalds kämpfen zu können als im Lendenschurz in Südostasien.

Der Kampf für die Natur fiel in dieser Zeit auf fruchtbaren Boden, wodurch Manser und sein 1992 gegründeter Bruno-Manser- Fonds (BMF) ein beeindruckendes, weltweites Netzwerk aufbauen konnten. Der Öffentlichkeit bleibt der Umweltschützer Bruno Manser durch seinen Aktivismus in Erinnerung: Ob 60-tägiger Hungerstreik vor dem Bundeshaus, waghalsige Plakataktion am G7-Gipfel in München (D) oder spektakulärer Fallschirmabsprung über dem UN-Sitz in Genf – Mansers Markenzeichen war immer voller Körpereinsatz.  

Das Mindestziel, die Deklarationspflicht für Tropenhölzer, beschloss das Parlament erst im Jahr 2010 – zehn Jahre nach Mansers Verschwinden. Aus der heutigen Sicht liegt der Gedanke nahe, das Bruno Manser seiner Zeit voraus war. Der Film hat das Potenzial, Bruno Manser zu einer Ikone der Umweltbewegung zu machen. Die mysteriösen Umstände seines Verschwindens könnten ihr Übriges zur Legendenbildung beitragen.

Filmemacher Niklaus Hilber (49) lässt den charismatischen Umweltaktivisten auf der Kinoleinwand wieder aufleben – in der Person von Sven Schelker (29). Der Film «Bruno Manser – Die Stimme des Regenwalds» ist eine der grössten Schweizer Filmproduktionen der letzten Jahre zeigt ein eindrückliches und vielfältiges Bild über einen ausserordentlichen Menschen. Ab 7. November 2019 ist der Film in den Schweizer Kinos zu sehen.

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