15.11.2018

Integrationsvorlehre: Redwan Mohammed im Interivew

Für geflüchtete und spätzugezogene Personen in der Schweiz ist es nicht einfach, sich im heimischen Arbeitsmarkt zu etablieren. Die Integrationsvorlehre ermöglicht ihnen einen Einstieg.

Über Redwan und seine Herkunft

1. Redwan, woher kommst du ursprünglich und wie lange bist du nun schon in der Schweiz?

Ich komme aus Eritrea und bin seit etwas mehr als 4 Jahren in der Schweiz.  

2. Warum bist du in die Schweiz gekommen?

In Eritrea herrscht eine permanente Kriegsgefahr, unbeschränkter Militärdienst, eine wirtschaftlich schwierige Situation und Arbeits- sowie Perspektivenlosigkeit.

3. Was war die grösste Überraschung für dich, als du in der Schweiz angekommen bist?

Was ich nicht erwartet hätte ist, dass ich die Chance bekomme in einem so grossen Unternehmen wie Coop zu Arbeiten und eine Arbeit zu finden, die mir so viel Spass macht.

4. In welchen Aspekten unterscheiden sich die Schweizer Kultur und die Kultur deiner Heimat am meisten?

Die Schweizer Kultur und die Eritreische Kultur unterscheiden sich in sehr vielen Dingen. Wir tragen andere Kleidung, das Klima ist völlig anders und das zusammen leben und arbeiten unterscheidet sich ebenfalls. In Eritrea werden zum Beispiel neun völlig unterschiedliche Sprachen gesprochen und was die Wenigsten wissen: Es gibt zwei Amtssprachen in Eritrea. Arabisch und Tigrinya.

5. Haben viele Leute Vorurteile, wenn sie dich kennenlernen?

Ich habe zwar davon gehört, dass Kollegen aus Eritrea mit Vorurteilen zu kämpfen hatten, aber ich persönlich nicht. Man hat mich hier sehr herzlich aufgenommen und mir keinerlei Fremdenfeindlichkeit entgegengebracht.

6. Was machst du am liebsten in deiner Freizeit?

Ich spiele und schaue sehr gerne Fussball. Am liebsten schaue ich Premier League aber auch Schweizer Fussball interessiert mich. Leider habe ich noch nie ein Spiel live im Stadion gesehen. Ansonsten gehe ich gerne spazieren und treffe Freunde.

Die Integrationsvorlehre bietet Chancen

7. Welchen Beruf hattest du in deiner Heimat?

Meine Familie hatte einen kleinen Bauernhof. Wir haben meinem Vater mit den Ziegen, Schafen und Eseln geholfen. Ansonsten war ich in Eritrea im Militär tätig.

8. Wann hast du mit der Integrationsvorlehre begonnen?

Ich habe im August 2018 mit der Integrationsvorlehre bei Coop begonnen.

9. In welchem Bereich absolvierst du die IVL bei Coop?

Im Detailhandel Supermarkt. Es gibt weitere Stellen in den Bereichen Detailhandel Bau & Hobby sowie in der Logistik.

10. Die IVL beinhaltet auch einen schulischen Teil, welche Fächer besuchst du?

Ich habe montags und dienstags Schule und besuche die Fächer Mathematik, Deutsch und Informatik.

a) Welche Fächer machen dir eher Mühe?

Ich mag alle drei Fächer aber mit Mathematik habe ich manchmal etwas Mühe

b) Welche machen dir grosse Freude?

Deutsch ist auf jeden Fall mein Lieblingsfach.

c) Hast du nun Fächer, die du vorher nicht kanntest?

Sicherlich Deutsch :-)

d) Wie war die Schule in deiner Heimat?

Ich war 6 Jahre in der Schule, danach musste ich zum Militär. Dort hatten wir auch zum Beispiel Mathematik.

11. Was sind deine bisherigen Erfahrungen?

a) Was machst du am liebsten?

Ich mag alles an meiner Arbeit. Vor allem auch den Kontakt mit den Kunden.

b) Verstehst du die Kunden, wenn sie mit dir Schweizer-Deutsch reden?

Ja, ich verstehe schon sehr viel. Ich bitte auch meine Kollegen und Kolleginnen immer Schweizer-Deutsch mit mir zu sprechen, damit ich weiter dazu lerne.

c) Was fällt dir eher schwer?

Es gibt eigentlich nichts, was mir schwer fällt oder ich nicht gerne mache.

d) Was fällt dir überhaupt nicht schwer bzw. was konntest du schon vorher?

Ich habe vor der Integrationsvorlehre bei Coop in einem kleinen Lebensmittelladen in Luzern gearbeitet und kannte daher schon ein paar der Aufgaben im Detailhandel.

e) Was war für dich völlig neu?

Die strukturierte Arbeitsweise. Das schätze ich wirklich sehr. Jeder weiss, was er oder sie zu tun hat und man kann sehr selbständig arbeiten. Wenn man Fragen oder Anliegen hat, kann man jederzeit mit dem Filialleiter sprechen. Wir informieren uns über alles.

f) Was erhoffst du dir von der IVL?

Ich erhoffe mir einen guten Abschluss und eine Lehrstelle. Am liebsten bei Coop.

Redwands Wünsche für die Zukunft

12. Was hast du dir für deine Integrationsvorlehre vorgenommen?

Gute Arbeit zu leisten, einen guten Abschluss zu machen und dann eine Lehrstelle zu beginnen.

13. Hast du ein Ziel für die Zeit nach der IVL?

Auch die Lehrstelle möchte ich dann erfolgreich abschliessen und eine Anstellung, gerne bei Coop, finden.

Was wünschst du dir für die nächsten 5 Jahre?

Dass mein Wunsch von einer Anstellung bei Coop in Erfüllung geht und ich vielleicht eine tolle Frau kennenlerne :-)

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