13.02.2019

Rosen und CO2 Kompensation – ein Besuch in Kenia

Das Naivasha-Becken in Kenia beheimatet die weltweit zweitgrösste Rosenproduktion. Mit dem Anstieg der Bevölkerung und dem wachsenden Landwirtschaftssektor gerät das regionale Ökosystem zunehmend unter Druck. Deshalb setzen wir mit dem WWF das grösste Aufforstungsprojekt seiner Art in Kenia um.

Wertvolle Kompensationsprojekte mit dem WWF

Naivasha-Becken in Kenia (Foto: Dieter Müri)

Der Lake Naivasha liegt etwa 70 km nordwestlich der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Diese Region beheimatet die zweitgrösste Rosenproduktion der Welt. Das Wachstum der Bevölkerung und der damit steigende Bedarf an landwirtschaftlichen Flächen und Feuerholz führen zur Rodung von immer mehr Landteilen. Erosion und damit schlechte Böden sind die Folgen dieser Abholzung.

Eine zusätzliche Herausforderung für das regionale Ökosystem stellt der Einsatz von Pestiziden in der Rosenproduktion dar. Pestizide hinterlassen Rückstände im Abwasser und gelangen so in Flüsse, welche von der lokalen Bevölkerung als Trinkwasser genutzt werden. Aus diesem Grund engagieren wir uns mit dem WWF für verschiedene Umweltprojekte vor Ort. Dazu gehört unter anderem die Reduktion von Pestiziden durch biologische Pflanzenschutzmittel. Ausserdem wurden mehrere Projekte zur CO2 Kompensation in Zusammenarbeit mit dem WWF Schweiz, WWF Kenia und South Pole lanciert. Seit 2011 werden effiziente Holzöfen zu einem stark subventionierten Preis an die umliegenden Dörfer verkauft. Damit konnte der Brennholzverbrauch um rund 50 Prozent reduziert werden, wodurch weniger Holz in den umliegenden Wäldern gerodet und damit deutlich weniger CO2 freigesetzt wurde. Das Projekt ist bis heute sehr erfolgreich und wurde bereits zweimal erweitert, indem weitere Holzöfen abgegeben wurden.

Aufforstung im Naivasha Einzugsgebiet

Mit dem neusten Kompensationsprojekt engagieren wir uns für die Aufforstung von über 1 000 Hektaren Land innerhalb des Naivasha Einzugsgebiets. Im Fokus steht die Verbesserung der aktuellen Umwelt- und Wasserbedingungen im Naivasha-Becken. Mit der Umsetzung von nachhaltigen Land- und Wassernutzungspraktiken sollen die  CO2-Emissionen kompensiert werden. Dieses Projekt ist das grösste seiner Art in Kenia und ist nach dem Gold-Standard, dem weltweit strengsten Kompensationsstandard, zertifiziert.

Dieter Müri, Product Purchasing Manager Schnittblumen bei Coop, hat die Projekte und unsere Lieferanten vor Ort besucht und sich ein Bild vom aktuellen Stand gemacht:

«Wiederaufforstung in Afrika ist enorm wichtig. Viele Kleinbauern betreiben in Afrika Monokulturen, um ihre Ernährung zu sichern. Das Aufforstungsprojekt beinhaltet das Pflanzen diverser Bäume wie Fruchtbäume, Brennholzgewächse und auch Bäume für die Holzproduktion. Die Bäume werden so gepflanzt, dass die Kleinbauern ihr Land auch für den landwirtschaftlichen Gebrauch weiterhin nutzen können. So kann der Boden vor Erosion geschützt werden und die Gemüse- sowie Getreidekulturen haben genügend Schatten. Die Bäume tragen zudem zur Wasserbevorratung und Rückführung von organischem Material des Landes bei und sorgen für die Umwandlung von viel CO2 in Sauerstoff.»

Klimaschutzprojekte entlang der Wertschöpfungskette nach Gold-Standard

Bereits 2007 haben wir begonnen, unsere CO2-Emissionen aus den Warentransporten und Geschäftsreisen per Flugzeug zu kompensieren (Tat Nr. 9). Ebenso werden alle CO2-Emissionen kompensiert, welche bei der Lieferungen mit unserem Onlineshop Coop@home anfallen (Tat Nr. 210). Die Kompensation findet in Projekten mit dem WWF statt, welche sich entlang unserer Wertschöpfungsketten befinden. Diese Projekte erfüllen den international anerkannten Gold-Standard. Von den Projekten wird verlangt, dass sie nicht nur ökologischen Nutzen stiften, sondern auch einen gesundheitlichen und ökonomischen Mehrwert für die lokale Bevölkerung generieren. Jährlich fliessen so mindestens 1,5 Millionen Franken in WWF-Projekte zum Schutz des Klimas.

  • Rosen und CO2 Kompensation – Dieter Müris Besuch in Kenia
  • Forschungsfeld zur biologischen Bekämpfung von Schädlingen
  • Aus Kompost wird Rosendünger
  • Vorstellung neuer Rosensorten
  • Kartoffelanbau im Rahmen der Agroforstlandwirtschaft
  • Auch unser Partner WWF ist vor Ort.
  • Mit Fairtrade-Prämien wird auch der Gemüseanbau gefördert.
  • 263 000 Bäume wurden bereits gepflanzt.

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