01.11.2022

Unsere Strategie zu Existenzsichernden Löhnen und Einkommen

Wir engagieren uns für die Einhaltung der Menschenrechte und für faire Arbeitsbedingungen. Dazu gehören ein existenzsicherndes Einkommen und die Bezahlung existenzsichernder Löhne. Wir zeigen auf, wie wir uns dafür einsetzen.

Als Detailhändlerin beziehen wir unsere Rohstoffe und Produkte von überall auf der Welt und agieren in langen und komplexen Lieferketten. In unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist fest verankert, dass wir in diesen Lieferketten Verantwortung übernehmen und uns für einen fairen Handel einsetzen. Ein wichtiger Teil einer nachhaltigen Lieferkette ist der soziale Aspekt. Dazu gehört, dass die Produzentinnen und Produzenten der Rohstoffe wie auch Angestellte auf Plantagen oder in Fabriken ein existenzsicherndes Einkommen oder Lohn erhalten. Deshalb haben wir uns mit unserer Strategie zu existenzsichernden Löhnen und Einkommen langfristige Ziele gesetzt und setzen konkrete Projekte für existenzsichernde Löhne und Einkommen um.

Was bedeutet Living Wage / Living Income?

Existenzsicherndes Einkommen.

Ein existenzsichernder Lohn («Living Wage») in einem Angestelltenverhältnis oder ein existenzsicherndes Einkommen («Living Income») durch selbstständigen Erwerb soll die Kosten für lebenswichtige Bedürfnisse decken. Dazu gehören Lebensmittel, Wasser, Unterkunft, Bildung, Gesundheit, Verkehr, Kleidung, aber auch das Sparen für Notlagen. Die Bezahlung eines existenzsichernden Lohnes bzw. eines existenzsichernden Referenzpreises für die Rohstoffe ist ein wesentlicher Bestandteil von nachhaltigen Lieferketten.

Seit 30 Jahren arbeiten wir beispielsweise eng mit Fairtrade Max Havelaar zusammen. Die Fairtrade-Zertifizierung verbessert und stabilisiert das Einkommen der Kleinbauernfamilien und der Arbeitenden auf Plantagen und bildet die Basis für einen existenzsichernden Lohn oder ein existenzsicherndes Einkommen.

Mehr dazu in unserem Policy Paper zu existenzsichernden Löhnen und Einkommen.

Welche Schritte braucht es, um ein existenzsicherndes Lohn- oder Einkommens-Niveau zu erreichen?

Damit Produzentinnen und Produzenten als auch Arbeiterinnen und Arbeiter existenzsichernde Löhne und Einkommen erhalten, muss in einem ersten Schritt berechnet werden, wie hoch ein solcher Lohn oder ein solches Einkommen sein sollte. Dies ist stark abhängig vom Rohstoff, dem Produktionsland und der Region. Anschliessend wird die Lücke berechnet zwischen einem existenzsichernden Lohn- oder Einkommens-Niveau- und dem tatsächlichen Lohn oder Einkommen. Basierend auf der berechneten Einkommenslücke wird dann der existenzsichernde Preis für die Rohstoffe oder Produkte berechnet, beziehungsweise die Höhe des Lohns festgelegt.

Konkrete Projektbeispiele

Bananenplantage in der Dominikanischen Republik.

Bananen aus der Dominikanischen Republik

Als erste Detailhändlerin der Schweiz haben wir seit 2018 zusammen mit Fairtrade Max Havelaar ein Living-Wage-Projekt bei Fairtrade-Bio-Bananen aus der Dominikanischen Republik umgesetzt. Auf den zwei Plantagen «Paso Robles» und «Quinta Pasadena» im Nordosten der Dominikanischen Republik bezahlt Coop im Rahmen des Projekts zusätzlich zum Fairtrade-Mindestpreis und der Fairtrade-Prämie einen Bonus, um die Lohnlücke zu schliessen. Davon können über 350 Plantagenarbeiterinnen und -arbeiter profitieren. Dieses Pilotprojekt wird Ende 2022 abgeschlossen, da wir unsere Ziele erreicht haben. Die gewonnenen Erfahrungen der letzten vier Jahre bilden die ideale Ausgangslage, um unsere Strategie nun Schritt für Schritt auf das ganze Bananensortiment anzuwenden. Auch künftig wird Fairtrade Max Havelaar uns dabei begleiten.

Näherinnen in Indien.

Textilien in China

Im Bereich Textilien setzen wir ein erstes Projekt bei einem Produzenten von Coop Naturaline-Bekleidung in China um. Dort geht es uns darum, wertvolle Erfahrungen für weitere Projekte zu sammeln, wie man die Lohnlücke im Textil-Bereich berechnen und dann stückweise schliessen kann. Um diese Erfahrungen zu sammeln, mussten wir erst unsere Geschäftspartner an Bord holen und zum Thema existenzsichernde Löhne und Einkommen informieren und sensibilisieren. Der Produzent hat dann für die Coop-Artikel, die er produziert, eine Preiskalkulation gemacht, während dessen wir auf Basis der Anker-Methodologie für die Region einen Benchmark für den existenzsichernden Lohn berechnet haben. Mit diesen beiden Berechnungen konnten wir die Lohnlücke bestimmen, die wir nun schliessen wollen.

Unsere Strategie für existenzsichernde Löhne und Einkommen bis 2030

Wir nehmen uns vor, den Produzentinnen und Produzenten von Fairtrade-zertifizierten Rohstoffen, welche wir als kritisch einstufen (Rosen, Bananen, Kaffee, Kakao, Reis, Cashew, Kokos, Palmöl und Tee) bis 2030 einen Preis zu bezahlen, welcher ein existenzsicherndes Einkommen ermöglicht. Bis 2030 soll Coop Naturaline Produzentinnen und Produzenten ein Preis bezahlt werden, der es ihnen ermöglicht, einen existenzsichernden Lohn zu bezahlen. Wir werden langfristige Partnerschaften mit Produzentinnen und Produzenten eingehen und die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen fördern, um uns gemeinsam für existenzsichernde Einkommen und Löhne einzusetzen. Zudem engagieren wir uns für die Einkommenssteigerung im Anbau durch langfristige Beschaffungsprojekte vor Ort.

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