TATENDRANG mit Andreas Allenspach
Andreas Allenspach verantwortet als Category Manager den Bereich Früchte und Gemüse sowie Schnittblumen bei Coop – und lebt dabei Tatendrang: Wie er mit seinem Team die Plastikreduktion voranbringt und welche Rolle Littering dabei spielt, erzählt er uns im Interview.
Andreas, du tüftelst mit deinem Team laufend an Alternativen zu Plastikverpackungen. Warum ist das Thema Plastikreduktion wichtig?
Weil wir alle eine Mitverantwortung für unsere Umwelt tragen. Plastik hat viele Vorteile, aber verursacht bei nicht korrekter Entsorgung leider viele nachhaltige Probleme. Unser Ziel ist es, Verpackungen gesamthaft zu optimieren. Deshalb sind wir permanent auf der Suche nach Reduktionsmöglichkeiten oder nachhaltigeren Lösungen.
Welche nachhaltigen Verpackungsalternativen gibt es?
Beispielsweise den Multi-Bag und Netze aus Zellulose oder Kartonschalen aus Graspapier. Durch den Elastitag, eine Art Gummiband mit Etikette, und den Offenverkauf haben wir das Verpackungsmaterial ausserdem erfolgreich reduziert.
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Welche Produkte eignen sich gut für das Unverpackt-Angebot im Laden?
Lagerartikel, beispielsweise Knollensellerie, Karotten, Kartoffeln oder Randen eignen sich sehr gut für den unverpackten Offenverkauf. Nicht geeignet sind zum Beispiel Brokkoli, Rosenkohl, Spinat oder Jungsalate, da sie unverpackt nicht ausreichend geschützt sind und schnell verderben. Die Herausforderung ist es, eine gute Balance zwischen Food Waste einerseits und Verpackungen andererseits zu finden.
Was ist der grösste Vorteil an unverpacktem Gemüse und Früchten?
Nebst dem Vorteil der Verpackungsreduktion, kann unsere Kundschaft die Menge frei wählen.
Aktuell hört man viel von Lasertechniken zur Beschriftung von Früchten und Gemüse. Ist das ebenfalls ein Thema?
Auch wir bei Coop haben Laserbeschriftung bei Früchten und Gemüse getestet. Nach zahlreichen Tests haben wir aber festgestellt, dass die Lasertechnik in der Gesamtökobilanz schlechter abschneidet als andere Lösungen.
Welche Ziele habt ihr euch für die kommenden Monate gesetzt?
Die Sticker auf verschiedenen Obstsorten werden wir durch eine kompostierbare Alternative ersetzen.
Wie kann man beim Einkauf nebst der Verpackung der Produkte auf Nachhaltigkeit achten?
In dem man saisonale Produkte einkauft, konsequent auf Nachhaltigkeitslabels setzt und natürlich den Multi-Bag anstelle von Plastik-Raschelsäckli benutzt.
Worauf bist du besonders stolz?
Auf alles bisher erreichte: So haben wir für den Multi-Bag zahlreiche Preise gewonnen. Ganz besonders stolz bin ich auf die jüngste Umstellung und den bisher grössten Meilenstein: Wir haben die Kartoffel-Plastikbeutel durch nachhaltige Papierbeutel ersetzt, welche im Altpapier entsorgt werden können. Folge dessen sparen jährlich wir rund 75 Tonnen Plastik ein.
Lebst du Nachhaltigkeit auch privat?
Ja, mir ist eine intakte Umwelt sehr wichtig, da ich sehr gerne in der Natur bin. Beim Sport an der frischen Luft, sei es beim Joggen, Wandern, Biken oder Skifahren, tanke ich meine Energie für den Alltag. Das wichtigste dabei: Den Respekt gegenüber der Natur wahren!
Was treibt dich persönlich an, die Plastikreduktion voranzubringen?
Littering! Ich kann es nicht ausstehen, wenn ich Plastikmüll irgendwo, egal ob im Wald, am Seeufer oder auf der Strasse, herumliegen sehe.
Was begeistert dich am meisten an deinem Job?
Ich kann jeden Tag etwas zu besseren Verändern: für unsere Kundschaft, für das Produkt, für die Verpackung aber auch für unsere Produzenten.
Was ist für dich Tatendrang?
Tatendrang bedeutet für mich, mit Freude, Leidenschaft und Begeisterung neue Themen anzupacken.

Andreas Allenspach (50) arbeitet seit 6 Jahren bei Coop. Als Category Manager verantwortet er den gesamten Bereich Früchte und Gemüse sowie Schnittblumen – vom Einkauf bis zur optimalen Sortimentsgestaltung. Sein Team und er arbeiten zusammen mit den Lieferanten intensiv an der Verpackungsoptimierung. Dazu gehört einerseits die Reduktion von Plastikverpackungen und andererseits die Einführung von nachhaltigen Verpackungsalternativen.